Mit Red Dead Redemption 2 haben Rock Star Games das wohl beste Spiel in 2018 veröffentlicht. Wir haben für euch das Spiel ausführlich auf Herz und Nieren getestet und geben euch einen kleinen Einblick in das Spielgeschehen. Erfahrt in diesem Test, welche Vor- und Nachteile das Spiel mit sich bringt und auf was ihr besonders achten solltet.
Zum Spiel
Wir reiten in eine Stadt Namens Valentine, eine kleine friedliche Stadt im wilden Westen. Unsere Aufgabe ist es, unser Wild zu verkaufen, welches wir zuvor erlegt haben und auf dem Rücken unseres Pferdes tragen. Auf unserem Weg beschimpfen wir einen kauzigen Passanten, der sich dies aber nicht bieten lässt und uns ebenso anschnauzt. Nach einem kleinen Wortwechsel wird es handgreiflich.
Durch den neu überarbeiteten Faustkampf den euch Rockstar Games in Red Dead Redemption 2 präsentiert, schlagen wir mit gutem Timing den Gegner K.o. Mit fassungslosen Blick schauen wir auf unsere blutigen Fäuste, doch die Vorfreude auf den Triumph wehrt nicht lange. Ein Passant hat den Kampf mitbekommen und eilt umgehend zum nächsten Ordnungshüter.
Um nicht direkt negativ in der Stadt aufzufallen, rennen wir dem Passanten hinterher und bedrohen ihn, er solle anhalten. Dieser stellt sich jedoch quer und läuft einfach weiter. Wir springen ihn an und strecken ihn zu Boden, ist es nun vorbei? Nein! Es hat ein weiterer Bewohner der Stadt die Tat mitverfolgt und läuft umgehend zum Sheriff in Valentines. Wir werden langsam nachdenklich und bereuen die Aktion und rennen erneut dem Zeugen hinterher um ihn aufzuhalten. Wir erzählen ihm, dass wir nur unser Fleisch verkaufen wollen und keinen Streit anfangen möchten. Nun haben wir 2 niedergeschlagene Bürger auf dem Boden und ein Sheriff, der uns mit der Waffe bedroht. Was nun?
Wir bekommen auf unserem Bildschirm mehrere Auswahlmöglichkeiten angezeigt, mit denen wir hoffentlich irgendwie aus der Sackgasse uns retten können. Sollen wir uns ergeben und ins Gefängnis gehen oder versuchen dem Sheriff die ganze Story zu schildern? Dem Sheriff dauert es zu lange und eröffnet das Feuer auf uns. Wir ziehen die Waffe aus der Hintertasche und jagen ihm eine Kugel in den Hals. Klasse, nun ist die ganze Stadt hinter uns her. Das war wohl nicht so geplant von uns.
Wir sehen auf dem Radar unten links im Bild rote Bereiche und rote Punkte, in denen wir angegriffen und gesichtet werden können. Bekannt sind diese Markierungen vor allem aus Spielen wie Grand Theft Auto. Anders als in GTA wird uns auf dem Bildschirm keine Sterne als Fahndungslevel angezeigt, sondern ein rot gefärbter Schriftzug, der uns signalisiert, dass wir gesucht werden. Um die Lage wieder einigermaßen zu beruhigen und in den Griff zu bekommen, sollten wir uns schnellstmöglich verstecken. Um beim nächsten Besuch der Stadt nicht direkt erschossen zu werden, müssen wir ein Kopfgeld bezahlen. Dies lässt sich ganz einfach am Bahnhof vor der Stadt erledigen. Die Summe hält sich mit 15 US-Dollar noch in Grenzen und die Sache ist damit vorerst vom Tisch.
Kläre angespannte Situationen mit Interaktionen
Man merkt sofort, wie viel Wert Rock Star Games in Red Dead Redemption 2 auf die Interaktionsmöglichkeiten gelegt hat. Wenn du die linke Schultertaste deines Controllers gedrückt hältst, werden dir einige Interaktionsoptionen angezeigt. Durch einen erneuten Tastendruck kannst du eine andere Person beleidigen, grüßen oder eine leicht angespannte Situation durch eine beruhigende Wortwahl wieder entschärfen. Wenn du mal vor hast einen Menschen zu überfallen, kannst du deine Waffe ziehen, diese in die Luft richten und einen Warnschuss abgeben.
Jedoch muss dir bewusst sein, dass bedrohte Charaktere sich unterschiedlich Verhalten. Während die einen wahrscheinlich einfach nur wegrennen werden, kann es dir aber auch passieren, dass du angegriffen wirst und dich verteidigen musst. Je nach dem wie du dich im wilden Westen verhältst, ändert sich auch dein Ruf. Bist du eher der Typ, dem alles egal ist oder doch lieber Wert darauf legst, ehrenhaft mit der Spielwelt zu interagieren?
Red Dead Redemption 2 im Test – Die Liebe steckt im Detail
Besonders auffällig in Red Dead Redemtion 2 sind die verschiedenen Details. In einem verlassenen Zugwaggon entdecken eure Augen feinste Holzmöbel, Schubladen die ihr plündern könnt und ein aufwendig gestaltetes Mobiliar aus dem 19. Jahrhundert. Du kannst die meisten Objekte, sind sie auch noch so klein einsammeln und im weiteren Spielverlauf einsetzen. Du kannst außerdem bei einigen Händlern in der Stadt dir die Ware näher ansehen. Ein kleines aber wichtiges Detail, was den wenigsten Spieler wohl aufgefallen ist, sind die Fußabdrücke auf dem Boden, was so sehr selten in Videospielen zu sehen ist.
Auch wenn die Fülle der Details für den ein oder anderen wohl absurd klingt, sind wir einfach nur restlos begeistert, wie viel Mühe sich doch Rock Star Games bei diesem Spiel gemacht hat. Schade finden wir jedoch, dass uns zum Beispiel das Betreten vieler Gebäude verwehrt bleibt. Da hätten wir uns etwas mehr erwartet. Jedoch ist das meckern auf höchstem Niveau.
Weitere Details kommen bei Waffen und Kleidung zur Geltung. Da dein Outfit nicht immer sauber bleibt und das ein oder andere mal wohl etwas dreckig wird, kannst du aus zahlreichen Waffen, Outfits oder Pferden frei wählen.
Eine atemberaubende Westernwelt, wie man sie nur aus dem Kino kennt
Nehmt euch einfach mal die Zeit und richtet euren Blick auf die wunderschöne Landschaft vor euch und euer Herz geht auf. Nicht nur die komplette Story ist von vorne bis hinten gut durchdacht, Nein, denn in Red Dead Redemption 2 ist die komplette Umgebung eine Augenweide. Die Weitsicht über Berge, Seen oder Felder ist einfach nur atemberaubend. Aber mach dir davon am besten selbst davon ein Bild und du wirst in den kommenden Tagen/Wochen schnell feststellen, wie viel kleine Details das Spiel mit sich bringt.
Vor allem auf deinem Pferd hast du immer mal wieder kurz Zeit, um die imposante Landschaft auf dich wirken zu lassen. Setze einen Wegpunkt auf deiner Karte und schalte in den Kinomodus und lehne dich zurück. Du musst lediglich die Taste zum Reiten gedrückt halten. Du reitest nun komplett automatisch los und kannst deinen Ritt aus filmischen Perspektiven verfolgen.
Aber nicht nur die Grafik kann in Red Dead Redemption 2 punkten, sondern auch die Musikuntermalung wurde perfekt gewählt. Rockstar Games verspricht eine Auswahl aus 192 Soundtracks mit Instrumentalmusik. Abhängig vom Spielgeschehen, passt diese zu den gezeigten Bildinhalten. Selten habe ich eine so gute Auswahl in einem Spiel erlebt wie in RDR 2.
Welche Erneuerungen gibt es zum Vorgänger?
Die wohl größte Erneuerung in Red Dead Redemption 2 ist wohl die Egoperspektive in die ihr schnell umschalten könnt. Vor allem bei Kämpfen in Räumen lohnt sich diese unheimlich. Wenn du wieder in ein Gefecht gerätst, kannst du wieder in den Zielmodus „Dead Eye“ schalten. In diesem Modus werden die Trefferpunkte am Gegner markiert und die Zeit wird zudem verlangsamt. Diese Funktion gab es aber bereits schon beim Vorgänger und soll lediglich das Zielen vereinfachen. In RDR 2 kann nun auch aufgelevelt werden und dir wird auf der höchsten Stufe eine tödliche Trefferzone am Gegner angezeigt, die es dir beim Kämpfen noch leichter macht den Feind niederzustrecken.
Die Story von Red Dead Redemption 2 grob nacherzählt
Nun haben wir genug um den heißen Brei geredet und wollen euch auch einen kleinen Einblick in den Story-Modus geben. Red Dead Redemption 2 ist ein Prequel des Vorgängers. Wie sich wohl einige schon denken konnten, spielt die Geschichte in den Jahren vor des ersten Red Dead Redemption. Wir reisen zurück in das Jahr 1899 und jagen die Gesetzeshüter. Ihr seid als Arthur Morgan ein Mitglied der berüchtigten Van-der-Linde-Gang, angeführt von Dutch. Eure Gang besteht aus einer Mischung verschiedener Charakteren.
Vor allem überzeugen die Charaktere mit den verschiedensten Dialogen, eigene Tagesabläufe und die Nebenquests, von denen euch zahlreiche im Spiel zur Verfügung stehen. Auch wenn es dem ein oder anderen etwas schwer fällt, dass Spielgeschehen von Anfang an richtig zu verstehen, lohnt es sich am Ball zu bleiben. Ihr werdet mit einer spannenden Story belohnt, dass kann ich euch versprechen.
Ihr errichtet als Truppe euer Lager, in das ihr euch jeder Zeit zurückziehen könnt, beteiligt euch an der „Gang-Kasse“ um euch gemeinsam am Munitionslager zu bedienen oder erfreut euch an den Geschichten und taucht noch tiefer in die Spielwelt ein.
Auch überzeugt hat mich der Übergang der Zwischenszenen. Diese gestalten sich besonders flüssig und in derselben Grafik. Wenn du mit einem deiner Kameraden zu einem nächsten Missionsziel reitest, kannst du nicht durch „Wegdrücken“ die Szene überspringen. Das finden wir auf der eine Seite sehr gut, da du so noch viel näher an der Story dran bist, auf der anderen Seite, sollte jedem es selbst überlassen sein, ob er sich nun die Szene anschauen möchte oder nicht.
Euch sollte bewusst sein, dass das Reiten und Reisen ein Teil des Spiels ist und ihr eine Menge Zeit damit verbringen werdet. Wenn ihr euch dafür entscheidet Red Dead Redemption 2 zu spielen, dann müsst ihr häufige Zugfahrten und Reitszenen in Kauf nehmen. Über das Lager gibt es zwar die Möglichkeit über eine Schnellreiseoption, doch ihr könnt nicht an jedem beliebigen Ort hin und her reisen, wie es euch gerade ist.
Fazit zu unserem Test von Red Dead Redemption 2 auf der PlayStation 4
Wir haben uns bereits Anfang 2018 wahnsinnig auf das Spiel gefreut und wir wurden nicht enttäuscht. Das Spiel überzeugt vor allem mit seinem Charme und den Details, die euch im Spiel erwarten werden. Es ist für uns nicht nur wahrscheinlich das beste Spiel im Jahr 2018, sondern auch ein großer Schritt in die Zukunft der Gaming-Welt. Was es zu kritisieren gibt und was wir leider etwas schade fanden, war, dass uns zu einigen Gebäude der Zugriff verwehrt war. Nichts desto trotz, hat Rock Star Games einen Klasse Job gemacht und einen Meilenstein gesetzt.
Hier könnt ihr euch ein Gameplay-Video zu Read Dead Redemption 2 anschauen:
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